Pierre Cordier
Mit 18 Jahren wurde der 1925 in Remiremont in den französischen Vogesen geborene Pierre Cordier nach Deutschland auf die Schiffswerft in Mainz-Gustavsburg zur Zwangsarbeit verschleppt. Zwischen 1943 und 1945 hatte er unter den unwürdigsten Bedingungen hier zu arbeiten.
Seit 1940, nach dem Überfall der Wehrmacht auf Frankreich bis zur Befreiung 1945 hatten mehrere hunderttausend französische Zivilisten, Männer und Frauen Zwangsarbeit in der deutschen Industrie und Landwirtschaft zu leisten. Nach dem so genannten »Sieg im Blitzkrieg« gegen Frankreich Mitte 1940 waren zudem mehr als 1,6 Millionen französische Kriegsgefangene im Deutschen Reich; die meisten von ihnen ebenfalls zwangsweise zur Arbeit eingesetzt.
Pierre Cordier unternahm einen Fluchtversuch der nicht gelang. So musste er mehr als zwei Jahre lang schwerste körperliche Arbeit verrichten, Hunger leiden und sich gegen das brutale und erniedrigende Auftreten der deutschen Vorgesetzten zur Wehr setzen. Zwangsarbeiter auf der Schiffswerft, die aus vielen europäischen Ländern nach Gustavsburg verbracht wurden, organisierten kleinere Sabotageaktionen in der Rüstungsproduktion oder versuchten durch langsames Arbeiten das Fertigstellen der Schiffe zu verzögern.
Als die US-Truppen Mainz im März 1945 einnahmen, bedeute dies die Freiheit für Pierre Cordier und die anderen überlebenden Zwangsarbeiter.