Philipp Benz
Am 13. März 1912 in Arheiligen geboren, wuchs Philipp Benz bei den Grosseltern auf. 1926 trat er der SAJ (Sozialistische Arbeiterjugend) bei und engagierte sich auch bei den Naturfreunden, besuchte politische Schulungen und interessierte sich für Geschichte und Gesellschaft. Er absolvierte Ausbildungen als Maurer, Landesvermessungsgehilfe und als Hochbauingenieur. Nach seinem Wechsel zur KPD (Kommunistische Partei Deutschlands) war er ab dem Januar 1933 im Widerstand aktiv. Ende 1933 wurde er für mehrere Monate im KZ Osthofen inhaftiert und 1934 mit sieben weiteren Widerständlern »wegen Hochverrats« angeklagt: Wegen Mangels an Beweisen musste er jedoch freigesprochen werden. Bis 1945 konnte er in seinem Beruf – Vermessung und Bau von Hochspannungsleitungen – arbeiten und war vom Wehrdienst »wegen kriegswichtiger Tätigkeit« freigestellt.
Nach der Befreiung arbeitete er als freischaffender Architekt, war u. a. als Kommunalpolitiker der KPD in Darmstadt aktiv und wurde Mitbegründer der Lagergemeinschaft Osthofen, wo er sich sehr für die Einrichtung einer Gedenkstätte im ehemaligen Konzentrationslager einsetzte. Als Zeitzeuge berichtete er in vielen Schulklassen von seinen Erfahrungen, auch von seiner maßgeblichen Beteiligung an der Entwicklung der Stadtführungen »Widerstand und Verfolgung in Darmstadt 1933 - 1945«.
Er erhielt verschiedene Ehrungen, u. a. 2007 den Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz.
Er starb neunundneunzigjährig am 13. November 2011 in Darmstadt.