Philipp Wahl
Philipp Wahl wurde am 15. Januar 1913 in Stuttgart geboren. Mit 14 Jahren begann er in Duisburg eine Lehre als Stuckateur, trat in die Gewerkschaft ein und wenig später in den Kommunistischen Jugendverband (KJVD). Bereits vor der Machtübertragung an die Nazi-Partei beteiligte Philipp Wahl sich an antifaschistischen Aktionen und arbeitete als Rheinschiffer. Hier hatte er die Möglichkeit als Kurier der KPD, die am Rhein gelegenen Städte mit illegalen Materialien zu versorgen.
Nach einer Razzia auf seinem Schiff in Worms und der Beschlagnahme von Flugblättern und Büchern wurde er verhaftet, immer wieder verhört und gefoltert. Mit einem Schädelbruch musste er in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Anschließend, noch 1933, wurde er neun Monate im Konzentrationslager Osthofen inhaftiert. Der Entlassung folgten mehrere Verhaftungen und Prozesse, aber er konnte seine Arbeit als Rheinschiffer und Kurier immer wieder aufnehmen. 1941 wurde er in der Strafeinheit 500 im Krieg gegen Polen eingesetzt und kehrte 1944 schwer verwundet heim.
Nach der Befreiung war er weiter in der Gewerkschaft Bau, Steine, Erden und in der KPD aktiv. Ab 1972 war er zunächst in der Lagergemeinschaft Osthofen und später in der dort eingerichteten Gedenkstätte tätig; er hat in ungezählten Führungen und Besuchen von Schulklassen von seinen Erfahrungen im Widerstand berichtet.
Philipp Wahl starb sechsundneunzigjährig am 23. Juli 2009 in Worms.