Martin Müller
Martin Müller wurde am 11. Februar 1904 in Mainz geboren. Er lebte in Mainz-Bretzenheim, arbeitete als Schmied, Schlosser und Bauhandwerker. Er war aktives Mitglied der Baugewerkschaft und der KPD und bereits vor der Machtübertragung an die Nazis an vielen örtlichen Aktionen gegen die Faschisten beteiligt. Dadurch stand er auf den Listen der Polizei, ihm drohte nach dem Januar 1933 Verfolgung und Haft. Er war deswegen einer der ersten Antifaschisten, die sich bald zur Emigration entschieden. Martin Müller floh mit der Unterstützung von Rheinschiffern und gelang mit einem Schiff bis nach Hamburg, von dort nach New Yorck und nach Mexico. In beiden Ländern war er in einer Gruppe emigrierter Hafenarbeiter aktiv. Fluchtwege wie diesen organisierten antifaschistische Gewerkschafter der „Internationalen Transportarbeiter-Föderation“ (ITF) und den „International Seamens and Harbour Workers“ (ISH). Rheinschiffer halfen auf diese Art vielen Nazigegnern zur Flucht und unterstützen die antifaschistischen Gruppen entlang des Rheins.
In Mexico erfuhren Martin Müller und seine Gruppe von der Bildung der Internationalen Brigaden im spanischen Bürgerkrieg und sie begaben sich unverzüglich per Schiff auf den Weg nach Spanien. Hier kämpfte er ab Winter 1936/37 in den bewaffneten Einheiten der XI. Brigade bis zur Niederlage der republikanischen Armeen 1939 und wurde dann nach Frankreich abgeschoben, wo er zeitweise interniert war.
In Südfrankreich heiratete er Martha Winter, beide kamen nach 1945 nach Mainz, lebten weiterhin in Bretzenheim. Martin Müller war zunächst beim Wohnungsamt der Stadt Mainz beschäftigt und später weiter als Bauarbeiter tätig. Er blieb in der Baugewerkschaft und der KPD aktiv. In den 1950er Jahren wurde er erneut wegen des Verbots der Partei verfolgt.
Er blieb bis zu seinem Tod am 8. Februar 1992 seinen politischen Vorstellungen verbunden und setzte sich vor allem mit den Gewerkschaften für Arbeiterinteressen ein.