Kurt Rusitzka
Kurt Rusitzka wurde am 13. Dezember 1909 in Breslau, Ostpreussen, geboren und wuchs in Oppeln bei der Schwester seiner Mutter auf. 1925 begann er eine Malerlehre nach deren Abschluss er sich 1928 auf die Walz begab. Er nahm in verschiedenen Gegenden Arbeit an, unter anderem an der Mosel. 1931 lebte er in Mainz und arbeitete als Maler bei verschiedenen Firmen. Er war in der Gewerkschaft organisiert und trat in die Kommunistische Partei ein.
Ende der 1920er und Anfang der 30er Jahre war er an etlichen Kundgebungen und Aktionen, die sich gegen die Erstarkung der faschistischen Bewegung richteten, beteiligt. 1933 wurde er kurzzeitig verhaftet. Er emigrierte zunächst ins Saarland, das vor 1935 nicht zum Deutschen Reich gehörte. Nach dem Anschluss des Saargebietes flüchtete er nach Frankreich und gehörte zu den ersten Freiwilligen, die sich ab Oktober 1936 den Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg anschlossen. Zur Verteidigung der republikanischen Volksfrontregierung und zur Abwehr des faschistischen Putsches in Spanien beteiligten sich in den Jahren 1936 bis 1939 ca. 40.000 Freiwillige aus über 50 Ländern, Männer und Frauen, Kommunisten, Sozialisten, Anarchisten, Parteilose, Juden, Christen und andere am Kampf des Spanischen Volkes. Darunter waren etwa 3.000 Deutsche.
Kurt Rusitzka gehörte dem Edgar-André-Bataillon an, benannt nach dem Hamburger Arbeiterjugendlichen und kommunistischen Abgeordneten der Bürgerschaft, der von den Nazis im November 1936 nach mehrjähriger Haft und Folter, trotz einer internationalen Solidaritätskampagne, enthauptet wurde.
Kurz Rusitzka wurde als Zugführer an der Guadalajara-Front verwundet. Nach einem mehrmonatigen Lazarettaufenthalt beteiligte er sich weiter am Bürgerkrieg, nun als Sergeant an der Ebro-Front bei Corbera. Nach der Niederlage der republikanischen Einheiten wurde er, wie tausende andere Interbrigadisten nach Frankreich ausgewiesen, dort interniert und an die deutsche Gestapo (Geheime Staatspolizei) ausgeliefert. 1941 wurde er in Karlsruhe zu vier Jahren Zuchthaus wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ verurteilt und in Kassel-Waldhaiden inhaftiert.
Nach der Befreiung im Mai 1945 kehrte er nach Mainz zurück, arbeitete wieder als Maler und wurde Mitglied und örtlicher Funktionär der Gewerkschaft Bau, Steine, Erden (BSE). Bis zu seinem Tod am 8. April 1990 blieb er aktiver Antifaschist und Kommunist.