Hans Hauck
Am 9. Januar 1910 wurde Hans Hauck in Mainz geboren und begann nach der Volksschule, im Alter von 14 Jahren eine kaufmännische Lehre in einem Eisenwarenhandel. War er zunächst Mitglied in einem katholischen Jünglingsverein, trat er mit 18 Jahren der KPD bei. Als im Oktober 1929 in New York die Börsenkurse fielen lernte Hans Hauck durch diesen „Schwarzen Freitag“ die Arbeitslosigkeit kennen. Bis 1933 war er nun häufig ohne Erwerbsmöglichkeit und musste „stempeln gehen“. Er arbeitete in der Druckerei, in der das „Rote Echo“, die Zeitung seiner Bretzenheimer Parteigruppe gedruckt wurde. Die Zeitung setzte sich für Mieter, Erwerbslose und die Interessen von Arbeitern ein. Hans Hauck gründete mit anderen Betroffenen einen Erwerbslosenausschuss und organisierte, zusammen mit vielen Aktivisten einen Hungermarsch zum damaligen Sitz des Landtages, nach Darmstadt. Tausende Menschen beteiligten sich an dem Marsch und forderten mehr Unterstützung für die Arbeitslosen und machten auf die große Not aufmerksam. Als Anfang der 30er Jahre die Faschisten immer stärker wurden, organisierte Hans Hauck sich im Roter Frontkämpfer Bund. Im September 1932 hielt Hitler eine Kundgebung auf dem Sportplatz des Vereins Mainz 05 ab – Hans Hauck fand sich unter den tausenden Mainzern, die dagegen protestierten. Weil es vorher einen starken Widerstand gab, erlebten Hans Hauck und seine Genossen den 30. Januar 1933, den Tag der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler, als Schock. Sie mussten sich binnen kürzester Zeit auf illegale Bedingungen einstellen und erlebten, wie im Februar 1933 eine erste Faschistendemonstration, geschützt von einem SA-Sturm, ungehindert durch Bretzenheim zog.
Wenn in Bretzenheim wieder neue Parolen an die Wände gemalt waren oder eine illegale Zeitung verteilt worden war gab es Hausdurchsuchungen und Festnahmen. Eine der Verhaftungswellen diente allein dazu, von den Festgenommenen den Ort der Druckerei zu erfahren.
Zunächst wurden nach den Verhaftungen kaum Schikanen verübt, das änderte sich aber, als die Nazis sich immer stärker und in ihrer Macht gesichert fühlten. Hans Hauck war u.a. mehrfach im 1933 errichteten KZ Osthofen inhaftiert und von prügelnden SA-Männern, oft im Bunde mit Polizisten, schwer misshandelt worden. In einem Prozess wurden er, sein Freund Jean Orth und zwei weitere Genossen im Dezember 1933 zu mehr als zwei Jahren verurteilt, die sie größtenteils in Butzbach in Einzelhaft verbüßten.
Nach der Haft war Hans Hauck als entlassener politischer Häftling weiter arbeitslos, wurde Anfang der 40er Jahre zur Armee eingezogen. Als Fernmelder ist er in Frankreich und Kreta eingesetzt.
Nach der Befreiung vom Faschismus lebte Hans Hauck mit seiner Familie in Mainz-Bretzenheim blieb in der KPD und in der VVN - Bund der Antifaschisten aktiv. Er starb am 15. Dezember 1998.