Gertrud Grünewald
Als Gertrud Liebig am 13. März 1917 in Frankfurt in einer Arbeiterfamilie geboren, begann sie 14-jährig eine Büroausbildung und trat der Gewerkschaftsjugendgruppe des Zentralverbandes der Angestellten (ZdA) bei. Mit anderen Jugendlichen aus dieser Gruppe war sie auch nach dem Januar 1933 und der Zerschlagung der Gewerkschaften durch die Nazis illegal aktiv. Die Gruppe druckte Flugblätter, verteilte Zeitungen und setzte sich mit anderen für die Einheitsfront des Widerstands ein. Erklärtes Hauptziel der Gruppe war es, möglichst viele Jugendliche anzusprechen und den Einfluss der Faschisten einzudämmen.
Durch Verrat wurden 21 Jugendliche der Gruppe verhaftet, so auch Gertrud Liebig, siebzehnjährig, am 5. Oktober 1934. Nach der Freilassung 1935 behielt sie Kontakt zu der Jugendgruppe und unterstütze weiterhin gefangene Freunde und Kollegen. 1943 heiratete sie Paul Grünewald, der ihrer Jugendgruppe angehörte und über Jahre im Gefängnis und KZ einsaß.
Nach 1945 blieb sie politisch in der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN-BdA) und der Kommunistischen Partei aktiv. Bis ins hohe Alter hatte sie Kontakt mit den Mitgliedern der früheren Gewerkschaftsjugendgruppe.
Gertrud Grünewald starb am 13. Dezember 2015 achtundneunzigjährig in Oberursel.