Hans Schwert
Geboren wurde Hans Schwert am 17. September 1907 in Nürnberg. Er wuchs bei seinen Großeltern und einer Tante im fränkischen Pfaffendorf in ärmlichen Verhältnissen auf. Als er mit 14 Jahren die Volksschule verließ, fehlte der Familie das Geld für eine weiterführende Schule. Hans Schwert wurde Maurer und Mitglied der Gewerkschaft. 1927 ging er nach Frankfurt, wo er Arbeit fand; er besuchte die Marxistische Arbeiterschule, organisierte sich in der Internationalen Arbeiterhilfe (IAH) und wurde Mitglied der KPD. Nach der Machtübertragung an die Nazi-Partei im Januar und der Stürmung der Gewerkschaftshäuser am 2. Mai 1933 organisierte Hans Schwert mit seinen Kollegen und Genossen die politische Arbeit illegal. Ein Schwerpunkt hierbei bestand in der antifaschistischen Aufklärung von Arbeitern in den Adler- und Teves-Werken sowie der Eisenbahnwerkstatt Frankfurt. Eine der Aufgaben, denen er sich widmete war das Sammeln von Geld zur Unterstützung der Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg – wie Hans Schwert unterstützten Arbeiter in vielen europäischen Ländern den antifaschistischen Kampf in Spanien.
Im August 1936 wurde Hans Schwert verhaftet, mehr als ein Jahr lang war er in den Händen der Gestapo im Frankfurter Gefängnis „Am Klapperfeld“; dort wurde er immer wieder verhört, misshandelt, brutal zusammengeschlagen. Er war verraten und deswegen verhaftet worden, blieb selbst aber standhaft und nannte trotz Schikanen und Folter keinen Namen und keine Verbindung. Er wurde zu zehn Jahren Haft wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ verurteilt, die er bis zur Befreiung durch US-amerikanische Truppen im Frühjahr 1945 in 14 Gefängnissen und Lagern fast vollständig verbüßte.
Nach der Befreiung kehrte er nach Frankfurt zurück, wurde städtischer Angestellter in verschiedenen Ämtern und bis zur Pensionierung setzte er sich für die Interessen der Kollegen als Personalratsvorsitzender ein.
Sein Leben lang blieb er in der politischen und gewerkschaftlichen Arbeiterbewegung aktiv. Er arbeitete in der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN-BdA) und als Zeitzeuge in Schulklassen. Legendär waren seine Beteiligungen an antifaschistischen Stadtführungen wenn er Schülern, Auszubildenden oder anderen Jugendgruppen von seiner Haft im Klapperfeld so lebendig berichtete, dass keiner auf die Idee kahm, ihm nicht zuzuhören. Nur betreten hat er das Klapperfeld nie wieder – aber davor gestanden und hunderten von Menschen von der Haft und vom Sinn des antifaschistischen Kampfes berichtet. Das machte Hans Schwert bis ins hohe Alter. Von der Stadt Frankfurt am Main erhielt er als Anerkennung für sein Engagement die Johanna-Kirchner-Medaille.
Hans Schwert starb am 21. Mai 2013 hundertfünfjährig in Frankfurt am Main.